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Mittwoch, 2. Oktober 2013

30. September 5:00 Uhr früh, wir sehen die Sterne am Himmel und am Kala Pattar lauter kleine Lämpchen die sich auf und ab bewegen. Diese Stimmung am Morgen ist einzigartig. Wir schnaufen mächtig bergauf. Gestern Abend hat es geschneit, überall ein ganz klein wenig Schnee auf den Steinen und Wegen. Es ist lausig kalt, doch beim gehen für mich sehr angenehm. Ich laufe zu Hause ja auch viel lieber im Winter! Gerade als die Sonne hinter dem Everest auf ging waren wir oben. Traumhafte Aussichten vom Kala Pattar  und wir sind stolz, so stolz! Unser 3. Gipfel über 5000m! Fotos, Fotos... Man sieht wieder viele bekannte Gesichter. Denn hier oben ist um diese Zeit jetzt richtig Trubel. Mindestens 3 große Gruppen a ca. 15 Personen sind hier auch unterwegs. Und alle wollen das Gipfelfoto... Da ist mächtig Andrang hier oben. Der Abstieg geht flott, ist ja auch nich so schwer bergab. Zu Frühstück und zum Sachen packen, geht es noch mal in die Loge von letzter Nacht. Das Frühstück schmeckt uns beiden heute überhaupt nicht. Der Raum ist auch mächtig voll. Leute die Essen, Andere die Gehen, wieder Andere kommen an und warten auf die freiwerdenden Räume. Dazwischen Guides und Träger die auf Anweisung oder Bestellungen warten. Wir haben mind. 2 Scheiben Toast mit Honig nicht angerührt. Neben mir stehen zwei sehr junge Träger. Ich frage, bevor wir gehen ob sie das noch essen möchten. Na und wie! Die Zwei müssen richtig Kohldampf gehabt haben. Keine 30min später, wir waren schon unterwegs und haben kurz gestoppt um zu trinken, ist vor unseren Augen ein Träger gestürzt. Er hat sich leicht am Kopf verletzt. Ich glaube seine Kollegen waren in dem Augenblick mit der Situation komplett überfordert. Wir sind natürlich sofort hingestürzt. Wasserflasche raus, ein Tuch nass gemacht und gekühlt. Ich glaub der junge Mann war selbst sehr erschrocken über seinen Sturz. Unser Guide hat uns dann übersetzt, dass er noch nichts gegessen hat und ihm schwindlig geworden ist. Das Essen in der letzen Loge war wohl sehr teuer. Das können wir bestätigen, aber für uns ist das noch immer preiswert. Das muss man sich mal vorstellen, ohne Frühstück, mit einer Last von ich denke ca. 30-40kg in einer Höhe von 4000-5000m 2-3Stunden gehen. Unvorstellbar das die Guides der Agentur nicht darauf achten. Wir haben gleich versucht alles Essbare aus unseren Rucksäcken zu kramen. Sind aber leider nur auf 2 Snickers und ein wenig Wasser gekommen. Peter musste dann noch sein Edelweißtuch opfern. Wir haben ihm damit den Kopf verbunden. Ich hätte auch meines genommen, aber das hab ich irgendwo verloren. Vor einigen Tagen ein weiter Verlust, Peters Basecap, aber das war es vorerst. Na mal sehen was wir noch alles liegen lassen... Der weitere Trekkingtag war dann aber entspannt. Wir sind bis Lobuche, wo wir 1 Tag zuvor waren, gelaufen. Haben dort Mittag gegessen und entschieden das wir hier nicht wirklich schlafen wollen. Die Loge ist sehr ungemütlich und im Flur stinkt es ständig nach Klo. Also rauf auf die müden Füße und 3 Stunden weiter nach Periche auf 4240m. War eine super Entscheidung! Zwar haben uns bei der Ankunft die Füße gebrannt. He, wir waren heute schon auf 5545m! Aber wir sind in einer ganz schönen Loge untergebracht. Für 4€, ich hab mehrfach gefragt, weil ich es noch immer nicht glauben kann. Zimmer mit einer richtigen und eigener Toilette, inkl. kleines Handwaschbecken. Wir können unser Glück kaum fassen, hier können wir sogar unsere Sachen waschen lassen und es gibt hier wohl eine heiße Dusche. Haben wir aber lieber noch nicht ausprobiert, es war bei unser Ankunft schon zu kalt draußen. Können wir ja morgen noch machen, wir bleiben jetzt hier zwei Nächte und werden unseren Erfolg heute ein wenig feiern. Denn wir werden heute Abend ein Gläschen Wein trinken. Ist das irre: wir haben eine Kerze auf unserem Tisch und wir haben vor dem Essen heiße Tücher für die Hände bekommen. Peter kann hier endlich sein Yaksteak essen. War übrigens sehr lecker!

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr zwei Verrückten, hier schreibt eure AZUBIENE, dass erste Mal mit Gleitsichtbrille und es funktioniert. Ich bin ja total beeindruckt, musste gleich mein Vater kontaktieren. Er will sich auch belesen, vielleicht kommt ja die nächsten Tage ein Kommentar. Wie hat der Wein geschmeckt? Ich sitze mit meinem zweiten Glas Blanchet hier bei Kersten vor dem Laptop und habe endlich einen Grund gefunden allein mit euch anzustoßen. Jaqui, du brauchst keinen dringenden Frisör, du brauchst nur noch die passenden Mützen bzw. Hüte für die entsprechende Jahreszeit. Ich wünsche euch keine weiteren negativen Erlebnisse, denke an euch jeden Tag und sende liebe Grüße, auch von Kersten.

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